Geschichte

Die Vereinsgründung

Am 29. Oktober 1977 fanden sich Alberto und Rita Bruno sowie Rüdiger Weil (ein Freund der Familie) nebst einer „Handvoll“ Karateka in der „Oase“ – einer kleinen italienischen Gaststätte am Laagberg – zusammen mit dem Ziel, einen Karate­Verein zu gründen. Seit längerer Zeit schon hatte Alberto Bruno den Wunsch, in Eigenregie einen Karate-Verein zu führen und das Training nach seinen Vorstellungen zu leiten. Den nötigen Entwurf einer Vereinssatzung hatte Rüdiger Weil bereits erstellt. Im Keller der vorgenannten Gaststätte setzten sich alle um ein Bierfass herum, welches in Ermangelung eines Tisches mit einem Brett abgedeckt worden war und somit als Schreibunterlage diente. Weil stellte seinen Satzungsentwurf vor, in dem es u.a. hieß: Der Verein soll insbesondere auch nicht­deutschen Mitgliedern eine Freizeitalternative bieten. Bis heute prägt dieser „Leitfaden“ das Vereinsleben des Karate-Club Nippon, in dem internationale Vielfältigkeit angesagt ist.

Satzungsgemäß wurde ein fünfköpfiger Vorstand gewählt, der sich wie folgt zusammensetzte

  1. Vorsitzender: Rüdiger Weil

  2. 2. Vorsitzender: Giuseppe Luciano

  3. Schriftführerin: Rita Bruno,

  4. Kassierer: Bruno di Marco und schließlich

  5. Sportwart: Alberto Bruno.

Da der neu zu gründende Verein noch über keinerlei finanzielle Mittel verfügte, beschlossen die Anwesenden, dass jedes gewählte Vorstandsmitglied eine Einlage in Höhe von 20,– DM in die Vereinskasse zahlen solle, um auf diese Weise die anlässlich der Eintragung in das ,Vereinsregister anfallenden Notariats- und Gerichtskosten abdecken zu können. Erst nach entsprechender finanzieller Stabilisierung der Vereinskasse sollte die Einlage wieder zurück gezahlt werden ­was schließlich auch erfolgte.

Der Verein

Im Laufe der Jahre vergrößerte sich langsam,. aber stetig die Mitgliederzahl, bis sie sich schließlich bei ca. 100 bis 120 Mitgliedern einpendelte. Dank eines streng verfolgten Sparkurses seitens des damaligen 1. Vorsitzenden hielt sich der Verein finanziell nicht nur „über Wasser“, sondern es konnten auch die ersten kleineren Anschaffungen getätigt werden.

Auch wurden erste sportliche Erfolge verzeichnet, was Trainer und Sportwart Alberto Bruno, der selbst zweifacher Niedersachsen-Meister im Halbkontakt-Karate war, mit Stolz erfüllte.

Als einer der ersten Karate-Vereine überhaupt wagte sich Alberto schließlich daran, auch mit Kindern zu trainieren – selbst vor Kindern im Vorschulalter machte er keinen Halt. Während andere Vereine diesen Eifer zunächst noch belächelten, ging Alberto stur seinen Weg geradeaus und ließ sich von seinen Ideen nicht abbringen. So kam es, dass der K.C. Nippon im Kinder- und Jugendbereich hervorragende Leistungen erzielen konnte. Im Verlaufe der Jahre folgten diverse Aufnahmen im Landeskader, bezüglich zweier Vereinsmitglieder sogar im Bundeskader.

Jedoch soll‘ hier keinesfalls der Eindruck entstehen, dass der Verein nur leistungsorientiert ist. Der Schwächere fällt im Nippon nicht „hinten runter“, sondern wird vielmehr gefördert – darin sieht Alberto eine gewisse soziale Aufgabe. Gegenseitiger Respekt und Achtung sind die Werte, die im Nippon vermittelt werden.

Da das Augenmerk darauf ausgerichtet, den Karate-Sport als Breitensport für Menschen aller Altersgruppen anzubieten, sieht der Zuschauer im Dojo neben vielen jungen Menschen auch Karateka beim Training, die dem jugendlichen Alter längst entwachsen sind. So manch einer kam als beim Training zuschauender Vater auf die Idee, es doch selbst einmal auszuprobieren – und nachdem seine Kinder den Sport schon längst aufgegeben haben, ist er immer noch brav dabei. Oder: Manch einer war in jungen Jahren beim K.C. Nippon, legte – familienbedingt – eine Pause ein, um einige Jahre später – nunmehr gemeinsam mit Frau und Kindern – zum Nippon-Verein zurück zu kehren.

Albertos Streben richtete sich auch in die Schaffung von internationalen Kontakten. Durch Zufall ergab sich die Möglichkeit, dass eine kleine Anzahl von Vereinsmitgliedern 1996 gemeinsam mit einem italienischen Fußballverein nach Senigallia an der Adria-Küste fuhr. Dort schaute Alberto sich nach einem für eine dauerhafte Partnerschaft geeigneten Karateverein um und lernte auf diese Weise Valentino Apolloni vom Karate-Club Senigallia kennen. Bereits ein Jahr später wurde die erste „richtige Vereins-Fahrt“ nach Senigallia durchgeführt. Seither finden regelmäßige gegenseitige Besuche statt mit dem Ziel, voneinander zu lernen.

Die Expansion

Im Frühjahr 2006 verzogen die Brunos auf’s“Land“, nämlich nach Bokensdorf. Was lag da näher, als auch diesem beschaulichen kleinen Dorf den Karate-Sport schmackhaft zu machen? So präsentierte sich der Verein im Sommer 2006 im Rahmen eines von dem ortsansässigen Kindergarten durchgeführten Sommerfestes mit großem Erfolg. Die Idee war geboren, Karate-Training für Kinder aus Bokensdorf und Umgebung anzubieten. Nachdem die Frage der erforderlichen Räumlichkeiten geklärt war, wurden im Frühjahr 2007 die ersten Trainingsstunden im Bokensdorfer Schützenhaus durchgeführt. Durch Zeitungsartikel aufmerksam geworden meldeten sich sodann in kurzer zeitlicher Abfolge Sportvereine aus Danndorf, Tiddische und Brackstedt und fragten nach, ob nicht auch dort Karate angeboten werden könnte. Wer rastet, der rostet! Nach diesem Motto wurden erste Absprachen getroffen, in welcher Form und zu welchen Zeiten ein Training würde stattfinden können. Und bald war man sich einig. So kommt es, dass in den umliegenden Ortschaften bzw. Stadtteilen Wolfsburgs der Karate-Sport sich zunehmender Beliebtheit erfreut – und die Zahl der Mitglieder steigt. Und dieses wiederum freut die Kassiererin Birgit Blank.